Betriebliches Gesundheitsmanagement und Positive Psychologie
Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) ist die Gestaltung, Lenkung und Entwicklung betrieblicher Strukturen und Prozesse, um Arbeit, Organisation und Verhalten am Arbeitsplatz gesundheitsförderlich zu gestalten. Das BGM soll den Beschäftigten und dem Unternehmen gleichermaßen zugutekommen (Bild).Bild: Die fünf Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM) und die sechs wichtigsten Arbeitsfelder
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Dabei behandelt das Betriebliches Gesundheitsmanagement folgende Schwerpunkte:
- Arbeitsplatzgestaltung,
- Betriebliche Gesundheitsförderung,
- Bewegung und Ergonomie,
- Ernährung,
- Produktions-, Lager- und Büroarbeitsplätze,
- Projektmanagement im Gesundheitswesen,
(vgl. Quelle: Wikipedia).
Die Mitarbeiter im Unternehmen sind die wichtigste Ressource. Aus diesem Grund ist die Gesundheitsförderung eine Win-Win-Strategie für Alle, denn im beruflichen Alltag spielt die Gesundheitsförderung eine immer größere Rolle.
Die Gesundheitsförderung wird benötigt, weil wir zunehmend mit Belastungen konfrontiert werden. Dies gilt nicht nur für körperliche anstrengende Arbeit, sondern auch für psychologische Belastungen. Wer dabei zu lange zu viel (negativen) Stress erlebt, kann schwerwiegende gesundheitliche Folgen davontragen.
Digitalisierung, demografischer Wandel & Fachkräftemangel
Durch die Digitalisierung, dem demografischen Wandel und dem Fachkräftemangel in Unternehmen erhöht sich der Stresslevel in vielen Unternehmungen. Dies bedeutet, Wohlbefinden, Ausgeglichenheit, Sport, Ernährung, Ergonomie, physische und psychische Sicherheit am Arbeitsplatz sind nicht nur Teil eines gesellschaftlichen Hypes, sondern müssen und werden auch von den Unternehmen fokussiert (Rassek 2019). Um diese Prozesse zu managen gibt es das Betriebliches Gesundheitsmanagement, das rechtlich auf drei Säulen aufbaut (vgl. Bild 5). und sowohl Arbeitgeber, Krankenkassen, Rentenversicherung (Kummer et. Al 2016), Unfallversicherung, zertifizierte Spezialisten und natürlich den Arbeitnehmer in die Verantwortung nehmen.
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement ist die Steuerung und Integration aller betrieblichen Prozesse mit dem Ziel der Erhaltung und Förderung der Gesundheit und des Wohlbefindens der Beschäftigten (Bernatzeder 2018). Mittels des Betriebliches Gesundheitsmanagement wird das Leitbild der Gesundheit der Mitarbeiter in die Führungskultur, in die Strukturen und in die Prozesse der Organisation (Z.B. Firma, Behörde etc.) einbezogen (Mißler 2012).
Bild : Die drei rechtlichen Säulen des Betrieblichen Gesundheitsmanagement (BGM)
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement betrachtet dabei die Gesundheit der Beschäftigten als strategischen Faktor, der Einfluss auf die Leistungsfähigkeit, die Kultur und das Image der Organisation hat (N.N. 2019 / BKK).
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement verfolgt den Grundsatz der Salutogenese, bzw. der Ressourcenstärkung der Mitarbeiter, wobei die Betriebliche Gesundheitsförderung (BGF) und das Betriebliche Eingliederungsmanagement (BEM) den Fokus auf Prävention und Vermeidung von Risiken und Erkrankungen legen (Britisch Heart Foundation 2008). Somit kann der Begriff "Gesundheit" nicht mehr nur als "Freisein von Krankheit", sondern als "Zustand des völligen körperlichen, psychischen und seelischen Wohlbefindens" (Antonovsky 1997) betrachtet werden. Der pathogenetische Ansatz (Wie entsteht und entwickelt sich Krankheit?) wird bei einer smarten Unternehmensführung durch den salutogenen Ansatz (Was macht mich oder hält mich gesund? Was sind meine Schutzfaktoren?) abgelöst.
Somit umfaßt das Betriebliches Gesundheitsmanagement als ganzheitlicher Ansatz den Arbeitsschutz, Gesundheitsschutz, das BEM, die BGF und schließt im Idealfall auch die Personalentwicklung im Betrieb mit ein (vgl. Bild). In vielen Fällen wird in der Praxis das Betriebliches Gesundheitsmanagement mit der BGF gleichgesetzt. Dies ist aber keine optimale Lösung, da das Betriebliches Gesundheitsmanagement viel mehr ist als nur BGF (Aufrecht 2014). Das Betriebliches Gesundheitsmanagement setzt eine Stufe höher an als das BGF, es steuert den Gesamtprozeß und integriert weitere Teilgebiete, die die Gesundheit im Betrieb betreffen (Lück 2015).
Mit einem guten Betriebliches Gesundheitsmanagement läßt sich z.B. die Arbeitszufriedenheit, die Mitarbeitermotivation, die Verbesserung des Arbeitsklimas, die Erhöhung der Mitarbeiterbindung und -loyalität und die Fluktuationsrate der Mitarbeiterkündigungen verbessern.
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement kann sich günstig auswirken auf die Arbeitseffizienz, die Verbesserung der Qualität der Produkte und Dienstleistungen sowie Erhöhung der Produktivität.
Bild: Betriebliches Gesundheitsmanagement BGM
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement kann physische und psychische Belastungen am Arbeitsplatz reduzieren, Beschwerden und Erkrankungen vorbeugen, den Krankenstand senken (Absentismus), ebenso den Präsentismus (Krank-zur-Arbeit gehen). Ausschlaggebend für den Erfolg eines Betriebliches Gesundheitsmanagement ist jedoch die Frage, welches der drei Gesundheitsmodelle wird zugrunde gelegt (vgl. Tabelle weiter unten).
Biomedizinisches Modell - Salutogenetisches Modell - Biopsychologische Modell
Das biomedizinische Modell arbeitet nach dem Prinzip "Gesundheit ist Abwesenheit von Krankheit". Der Gesundheitszustand der Menschen wird nur auf der Basis von biologischen, chemischen und physikalischen Faktoren untersucht, z.B. Blutwerte, Blutdruck, Cholesteringehalt, Röntgenbefunde, Herz-Kreislauf-Werte und anderen Organfunktionswerten.
Im Mittelpunkt der Bewertung steht der medizinische Befund und weniger die Befindlichkeit der Person. Die Bestimmung des Krankheitsbildes orientiert sich an den festgelegten Risikofaktoren und -werten. Eine Prävention orientiert sich daran, diese Risikofaktoren möglichst vollständig auszuschalten (Bechmann et al. 2013).
Der klassische Arbeitsschutz ist ein Beispiel für das biomedizinische Modell. Die typischen Maßnahmen der Gesundheitsförderung im biomedizinischen Modell sind Aufklärung hinsichtlich Ernährung, Bewegung, Rauchen, Drogen, Hygieneregeln oder der Nutzen von Impfungen. Ziel dieses Modells ist die Reduzierung möglicher relevanter Risikofaktoren in der Firma bzw. im Umfeld des Mitarbeiters. Es ist aber ein Irrtum zu denken, dass die Eliminierung der krankmachenden Faktoren automatisch den gesunden Menschen erzeugt (Vorhaus (2018), Vylobkova et al. (2019)). Das biomedizinische Modell gilt in der Wissenschaft als überholt. Leider wird aber in der Betriebliches Gesundheitsmanagement-Praxis der biomedizinische Ansatz sehr häufig angewandt.
Beim salutogenetischen Modell geht man von einem dynamischen Modell aus, bei dem es keinen starren Punkt gibt sondern es ist ein Wechselspiel zwischen einem Gesundheits-Krankheit-Kontinuum. Beispiel: wenn ein Mensch seinen Fuß gebrochen hat aber sonst alle anderen Körperfunktionen völlig in Ordnung sind, ist dieser Mensch dann krank? Nein. Er muss untersucht werden, ob es sich um eine Erkrankung oder „nur“ um eine Befindlichkeitsstörung handelt.
Nach Antonowsky (1997) konzentriert sich die Salutogenese nicht darauf was krank macht, sondern danach, was Gesund erhält! Das ist aber nicht automatisch das Gegenteil dessen, was krank macht. Somit befindet sich der Mensch in einem sensiblen Zustand zwischen krankmachenden und gesunderhaltenden Einflüssen. Letztere gilt es aktiv zu erhalten. Mit dem salutogenetischen Modell läßt sich erklären warum Menschen, die z.B. einer extremen bedrohlichen biologischen, psychischen und sozialen Situation ausgesetzt waren dennoch gesund und psychisch stabil geblieben sind. Es stellte sich heraus, dass dabei drei Faktoren für einen gesunden Mitarbeiter wichtig sind:
- Die Es ist von Vorteil Menschen Prozesse zu erklären, so dass diese in sich geordnet, strukturiert und in sich schlüssig sind.
- Die Die bevorstehende Aktion / Tätigkeit ist unter den zur Verfügung stehenden Ressourcen machbar.
- Die Sinnhaftigkeit. Der Mitarbeiter versteht, dass es einen Sinn macht sich für einen bestimmten Prozess zu engagieren.
Alle drei Faktoren zusammen fließen in den „Kohärenzsinn“ zusammen. In der Praxis ist ein hoher Kohärenzsinn mit einem guten Gesundheitszustand verknüpft.
Das biopsychosoziale Modell geht davon aus, dass Gesundheit als auch Krankheit von biologischen, psychischen und sozialen Faktoren bestimmt wird. „Gesundheit“ und „Krankheit „ist dabei als das Ergebnis der Interaktion von Körper, Geist und Umwelt zu verstehen. Die Interaktionen zwischen der Umwelt und des Individuums stehen im Fokus der Betrachtung von Gesundhit und Krankheit.
Gesundheit läßt sich nicht mit der Bestimmung von biomedizinischen Faktoren festmachen sondern es geht vielmehr um Modelle, die die Verursachung, Entstehung, Therapie und Prävention von Erkrankungen in einem komplexen Wechselspiel vieler Faktoren beschreiben (N.N. (2019).
Bild: Die Gesundheits – Krankheitswaage, verändert (Antonovsky (1997))
Ob ein Mitarbeiter gesund bleibt ist davon abhängig, ob es ihm gelingt, die Anforderungen des Alltags mit den zur Verfügung stehenden Ressourcen zu bewältigen. Dabei wird im Betriebliches Gesundheitsmanagement zwischen "externen Anforderungen" (z.B. ergonomische Bedingungen am Arbeitsplatz, das Schichtmodell, das neue Softwareprogramm, der Führungsstil der Vorgesetzen etc.) und "internen Anforderungen" (z.B. spezielle biologische oder psychische Besonderheiten, also körperliche Konstitution, Hang zum Perfektionismus, eigener Leistungsanspruch) unterschieden.
Die Praxis zeigt, dass weder externe noch interne Anforderungen dafür alleine verantwortlich sind, ob ein Mitarbeiter gesund bleibt oder krank wird. Sondern es hängt davon ab, wie viel Ressourcen dem Mitarbeitern zur Verfügung gestellt werden, z.B. körperliche Fitness, Konfliktfähigkeit, Entspannungsfähigkeit, soziale Kompetenzen, Fachwissen, Erfahrung oder gute Bezahlung, Wertschätzung, Weiterbildung, Unterstützung, gute Kommunikationsstrukturen usw. Fazit: Anforderungen und Ressourcen bestimmen die Gesundheit. Diese Theorie wird in der Praxis durch Untersuchungsergebnisse der Krankenkassen belegt. Laut Techniker Krankenkasse werden bis zu 70% aller Rückenschmerzen durch gestörte psychosoziale Faktoren mit verursacht (Meyer 2015).
Tabelle: Verschiedene Gesundheitsmodelle im Vergleich (Schneider, C. (2018))
Im Gegensatz zum biomedizinischen Modell wird beim biopsychosozialen Modell das Phänomen Stress nicht als nur negativ betrachtet. Stress kann auch seine guten Seiten haben. Die jeweiligen Stressoren werden als Anforderungen betrachtet und die Bewältigung dieser Anforderungen kann durchaus als etwas positives betrachtet werden, das der betreffenden Person gut tut. Somit kann niemand den Stress des Anderen bewerten, sondern es bleibt dem Einzelnen überlassen, seine Stressoren zu identifizieren und entsprechen zu bewerten.
In diesem Fall sollte im Betriebliches Gesundheitsmanagement weniger von Stress als mehr von "Belastungen" und "Beanspruchung" gesprochen werden. Eine Belastung ist ein objektiver und messbarer wirkender Einfluss auf den Arbeitgeber und eine Beanspruchung ist die Auswirkung der Belastung auf das Individuum, z.B. Erhöhung der Pulsfrequenz, Verspannungen der Muskulatur, Allgemeine Erschöpfung (vgl. Bilder (Wagner, Klüth (2017)).
Ebenso kann ein Betriebliches Gesundheitsmanagement aber auch zur Verbesserung des Unternehmensimages (inkl. der Beschäftigungsattraktivität) und zur Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit beitragen!
Bild: Vergleich von Belastung und Beanspruchung - gleiche Belastung ist nicht unbedingt gleiche Beanspruchung (Wagner, K.; Klüth, E. (2017))
Bild: Belastungs-Beanspruchungsmodell (Dr. Brigitte Fritsche) (Wagner, K.; Klüth, E. B A D (2017))
Belastungen am Arbeitsplatz können sich ergeben aufgrund von Störungen in der Arbeitsumgebung, der Arbeitsaufgabe, der Arbeitsorganisation und bei sozialen Beziehungen am Arbeitsplatz. Neben den klassischen Belastungsfaktoren (z.B. Lärmbelästigung) und den physischen Belastungsfaktoren (z.B. zu starkes Heben) gibt es die psychischen Belastungsfaktoren am Arbeitsplatz. Bei einer Unter- oder Überforderung des Menschen am Arbeitsplatz können sich als Folgen der Beanspruchung Monotonie, Psychische Sättigung, Psychische Ermüdung oder Stress entstehen die sich in Form von Leistungsabbau, Kompetenzabbau, Demotivation, Unzufriedenheit, Krankheitserhöhung, Unfallanstieg, Verschlechterung des Betriebsklimas, Mobbing, Burnout, Abhängigkeit/Sucht äußern.
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement lebt von der der Einbindung und Beteiligung der Mitarbeiter in alle Prozesse. Entscheidende Erfolgskriterien sind „vertrauensbildende Maßnahmen“, „ausreichende Informationen“ und „gezielte Einbindung aller Teilnehmer“ (Partizipation).
Voraussetzung eines erfolgreichen betrieblichen Gesundheitsmanagements ist die abteilungsübergreifende Kooperation und Zusammenarbeit. Nur dadurch sind abgestimmte Prozesse möglich und Transparenz gewährleistet (Integration).
Das Betriebliches Gesundheitsmanagement nimmt das komplexe Zusammenspiel aller Faktoren im Unternehmen ins Blickfeld, die die Gesundheit der Mitarbeiter und damit den Erfolg des Unternehmen positiv beeinflussen. Im Fokus stehen die Arbeitsbedingungen, Strukturen und Prozesse (Verhältnisse) und das gesundheitsgerechte Verhalten der Beschäftigen (Ganzheitlich Betrachtung).
Zur Durchführung eines Betriebliches Gesundheitsmanagement eignen sich die Erfahrungen aus dem Projektmanagement, also
- eine Vorbereitungsphase mit Information, Bewusstwerdung und Beratung
- Nutzung/Aufbau von Strukturen mit folgenden Fragen, z.B. Welche bestehenden Strukturen zum Thema Gesundheit können wir nutzen? Welche sollten neu geschaffen werden?
- Analyse, mit einer systematischen Erfassung der gesundheitlichen Situation im Unternehmen und seiner Beschäftigten (Ursachen und Einflussgrößen auf die Gesundheit sowie vorhandene Ressourcen und Infrastrukturen), z.B. mit der der Frage "wo stehen wir heute?"
- Maßnahmenplanung, bei der Prioritäten und Ziele festgelegt werden mit der Frage "wo wollen wir hin?"
- Umsetzung, Systematische Durchführung und Steuerung von ziel- und bedarfsorientierten Maßnahmen.
- Ergebniskontrolle mit einer kontinuierlichen Plan- und Zielkontrolle, Strukturen, Prozesse und Ergebnisse dokumentieren und bewerten, Hindernisse erkennen und überwinden mit der Hauptfrage "haben wir das/die gesetzte(n) Ziel(e) erreicht?"
Was trägt dazu bei, dass ein Betriebliches Gesundheitsmanagement in einem Betrieb erfolgreich wird?
- Betriebliches Gesundheitsmanagement braucht ein klares Konzept, das sich an den Bedürfnissen des Unternehmens und der Beschäftigten orientiert.
- Alle Beteiligten verständigen sich auf ein Leitbild, das Gesundheit als strategisches Unternehmensziel verankert.
- Das gesundheitliche Leitbild muss durch die Unternehmensführung vorgelebt werden und Eingang in die Unternehmenskultur finden.
- Ein erfolgreiches Betriebliches Gesundheitsmanagement ist nur durch die Aktivierung der Beschäftigten möglich.
- Ein Betriebliches Gesundheitsmanagement sollte langfristig und dauerhaft angelegt werden sowie kontinuierlich überprüft und an die sich wechselnden Betriebsverhältnisse angepaßt werden.
- Das Betriebliches Gesundheitsmanagement wird als Führungsaufgabe wahrgenommen und muss in das bestehende Managementkonzept integriert werden.
- Gutes Projektmanagement ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für das Betriebliches Gesundheitsmanagement.
Die folgende Abbildung zeigt die positiven Effekte eine funktionierenden Betriebliches Gesundheitsmanagement auf.
Die im Betriebliches Gesundheitsmanagement Prozess gewählten Maßnahmen müssen den vielfältigen Anforderungen der Arbeitswelt, welche vor allem durch den Fachkräftemangel, durch die Überalterung der Gesellschaft, der Zunahme chronischer Krankheitsverläufe (insbesondere der psychischen Erkrankungen), der Digitalisierung, Rationalisierung und Technisierung am Arbeitsplatz gerecht werden. Dazu zählen z.B.
- Förderung und Erhalt des Arbeits- und Gesundheitsschutzes,
- Maßnahmen um Krankenstände zu erkennen, zu senken und die Produktivität zu steigern,
- Maßnahmen zum Erhalt der Arbeitsfähigkeit,
- Maßnahmen zur Steigerung der Arbeitgeberattraktivität.
Bild : Positive Effekte des Betriebliches Gesundheitsmanagement (Czechowski, P. (2017))
Je nach Betriebsgröße bieten sich unterschiedliche Analyseinstrumente an. Die Kombination folgender Instrumente hat sich in der Praxis bewährt, wie z.B.
- Fehlzeitenanalyse (quantitativ, objektive Vorgehensweise)
- Gefährdungsbeurteilung (quantitativ, objektive Vorgehensweise)
- Mitarbeiterbefragung (quantitativ, subjektives Verfahren)
- Gesundheitszirkel (qualitativ, subjektives Verfahren)
Die folgende Tabelle zeigt die Stärken und Schwächen der jeweiligen Verfahren auf.
Somit hat das Betriebliches Gesundheitsmanagement erwünschte "Nebenwirkungen" bei sehr geringen Risiken, wie z. B.:
- gesteigerte Leistungsfähigkeit
- erhöhte Motivation
- gesteigertes Wohlbefinden
- geringe Arbeitsunfähigkeitszeiten
- stärkere Bindung an das Unternehmen (weniger Kündigungen)
- mehr gesundheitsbewußte / gesunde Mitarbeiter
Dies gilt nicht nur für qualifizierte Mitarbeiter oder Führungskräfte, sondern für alle Mitarbeiter.
Fazit: Betriebliches Gesundheitsmanagement ist viel mehr als den Mitarbeitern täglich einen Obstkorb auf den Tisch zu stellen. Letztendlich hängen der Erfolg und vor allem die Nachhaltigkeit eines Betriebliches Gesundheitsmanagement besonders stark ab von seiner Umsetzung im Betrieb und dem Engagement aller Personen Groeneveld 2015), die am Prozess beteiligt sind. Hierzu auf die Frage „Braucht unser Unternehmen ein Betriebliches Gesundheitsmanagement?“ weiter unten ein kleiner Schnelltest, der eine erste Antwort auf diese Frage geben könnte.
Tabelle: Kurzbeschreibung der Analyseverfahren mit Stärken & Schwächen (Schneider, G. (2018)